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Gießner Anzeiger - Dienstag, 10.03.2020 - Rigat Viau aus Eritrea stellte ihr Buch "Der Hase und die Schildkröte" in der Stadtbibliothek der Stadt Giessen vor

Posted by: Dimtzi Eritrawian1 Kab German

Date: Thursday, 12 March 2020





Rigat Viau aus Eritrea stellte ihr Buch "Der Hase und die Schildkröte" vor.


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Eritrea zu Gast in der Stadtbibliothek in Giessen

Gießen (coy). Eine gute Stunde buntes Programm bot die Stadtbibliothek Gießen den etwa 60 Kindern, die sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Freitag. Vier" dort mit ihren Eltern eingefunden hatten.
Rigat Viau, die 1980 aufgrund des dort herrschenden Bürgerkrieges aus Eritrea nach Deutschland geflüchtet war, stellte ihr Buch "Der Hase und die Schildkröte" vor. Darin geht es um die Freundschaft des Hasenmädchens Malu und der kleinen Schildkröte. Die Besonderheit dieses Werkes liegt in der Zweisprachigkeit von Deutsch und Tigrinya, eine der beiden herrschenden Arbeitssprachen in dem afrikanischen Land. Da es nur sehr wenige Bücher auf Tigrinya gebe, habe sich die Autorin dazu entschlossen, ihren Beitrag mit diesem Kinderbuch beizusteuern. "Für mich ist Muttersprache ein wichtiger Teil meiner Identität und auch für unsere Kinder wichtig, die hier geboren und aufgewachsen sind", so Viau.
Während die Autorin die Geschichte in ihrer Muttersprache vorlas, übernahm Dagmar Traxel den deutschen Teil. Den Zuhörern war die präsentierte Geschichte, die durch Bilder mit einem Beamer auf der Leinwand veranschaulicht wurde, nicht unbekannt, zeigten sich doch große Parallelen zu der hierzulande bekannten Fabel "Der Hase und der Igel". Dies habe nach ihrer Immigration aus der ehemaligen italienischen Kolonie zu einem Aha-Erlebnis geführt, zeige es doch, "dass wir mit denselben Geschichten aufgewachsen sind und in unserer Kindheit die gleichen Erziehungswerte vermittelt bekommen."
Nach der 20-minütigen Lesung wurden eritreische Tänze in traditioneller Tracht vorgeführt. Leiterin der zwölfköpfigen Tanzgruppe, der Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren angehören, ist Eden Tesfaghiorghis. "Unser Tanz ist bunter, farbiger", hob sie ein wichtiges Charakteristikum hervor. Dies unterstrich auch Gubar Ghebretnsae, eine eritreische Mutter aus dem Publikum: "Man lacht unbewusst dabei, lächelt sich an. Diese Tänze transportieren Fröhlichkeit."
Danach gab es für die kleinen Zuschauer die Möglichkeit, afrikanische Spiele auszuprobieren und mit den Kindern der Tanzgruppe gemeinsam zu spielen.
Gefragt nach der Besonderheit dieses Nachmittags betonte Cornelia Rodrigez, eine Besucherin, den "Blick in eine andere Kultur und die Interaktion mit den Kindern." Auch Yafet Efrem, elf Jahre und Mitglied der Folkloregruppe, freute sich darüber, "dass viele Kinder gekommen waren und von der eritreischen Kultur erfahren haben."
Zur Erinnerung an diese interkulturelle Veranstaltung erhielten alle Kinder ein kleines Präsent: eine Kette mit einem eritreischen Buchstaben.



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